Und weiter geht’s mit unseren Posts zur Verbesserung eurer Technik!
Viele von uns kennen jemanden, der beim Wasserfassen des Ruders zu viel rumspritzt und das Boot verlangsamt (Vielleicht bist das ja du selbst?).
Was können wir da eigentlich machen?
Wir haben folgende Email erhalten:
Ich habe einen Zweier bei dem unnötig viel Spritzwasser entsteht… Sie hatte vorher bereits Probleme das Ruder ruhig zu halten, aber das ist jetzt besser unter Kontrolle. Ihr Partner keinerlei Probleme damit. Habt ihr Tipps, wie man das verbessern kann?
Was könnt ihr tun, falls es bei euch oder in eurem Boot vorkommt?
Lasst uns erstmal etwas zum besseren Verständnis klarstellen. Spritzwasser ist durchaus wünschenswert, wenn das Ruder ins Wasser geht UND die Sinkgeschwindigkeit des Ruders schnell genug ist, um das Boot nicht zu verlangsamen. Ich vermute, dass durch ein falsches Eintauchen der Ruder nicht nur viel Spritzwasser entsteht, sondern auch das Boot verlangsamt wird.
Wahrscheinlich gibt es dafür 2 Gründe. Erstens: Das Timing ist wahrscheinlich unglücklich, also der Moment zwischen Auslage und Durchzug ist unglücklich antrainiert. Zweitens: die Ruder werden nicht schnell genug fallen gelassen um der Geschwindigkeit des Wassers zu entsprechen. Aber keine Angst, es gibt verschiedene Übungen um das zu ändern.
Übungen, um unnötig viel Spritzwasser zu vermeiden
1 – Versucht eine Übung mit „reverse pick“
Was genau heißt das? Beginnt die Übung, wenn ihr in der Auslageposition seid und der Körper so komprimiert wie möglich ist. Haltet diese Position und bewegt dabei die Ruder aus dem Wasser und taucht sie wieder ein. Rauf und Runter sozusagen. Lasst jetzt das Ruder am Griff locker, sodass das Ruder vom eigenen Gewicht ins Wasser fällt. Ihr müsst euch also dabei ein lockere Haltung des Ruders angewöhnen.
Wenn das klappt, fangt an und führt die Bewegung mit einem kreisförmigen „Haken“ des Rudergriffs aus – macht also aus der passiven Bewegung davor eine aktive. Und kein Sorge falls ihr am Anfang zu tief eintaucht. Überprüft jetzt – oder lasst euch am besten von außen Tipps geben – wie niedrig oder hoch der Griff für eine optimale Bewegung sein muss. Am besten geht dies mit einem Fixpunkt an der Bootswand oder am T-Shirt des Vordermanns. Wenn all dies optimiert ist, geht es einen Schritt weiter.
Dazu bewegt ihr euch auf dem Ruderschlitten nach vorne, also fast wie bei einer normalen Durchzugsbewegung. Ihr bewegt euch aber nur bis etwa zu 3/4 der Schiene. Wenn das ohne Spritzen klappt, geht bis zur Hälfte. usw. Falls ihr wieder anfangt zu viel Wasser aufzuwirbeln, geht das Spiel von vorne los. Aber Achtung! Ihr habt möglicherweise am Anfang nicht die nötige Kraft oder Flexibilität um die Übung zu oft durchzuführen. Übertreibt es mit der Übung also nicht und macht zwischendurch regelmäßige Ruderpausen. Versucht die Übung in das tägliche Aufwärmen für jede Training zu integrieren.
2 – Überprüft eure Handhaltung in der Erholungsphase
Vermutlich hebt ihr die Ruder vom niedrigsten Punkt zu schnell nach oben. Durch dieses Gleiten lassen, sind erfahrungsgemäß die Griffe viel zu hoch in der Erholungsphase. Versucht die Griffe am untersten möglichen Punkt zu halten. Und dies nicht nur am Anfang, sondern während der gesamten Rückwärtsbewegung. Ändert jetzt die Handbewegung von einer diagonal ansteigenden Linie in eine „Hakenbewegung“. Auf diese Weise bleibt das Ruder länger über dem Wasser und der Eintritt ins Wasser ist eine klare separate Bewegung. Diese Übung und der Bewegungsablauf sind wahrscheinlich wesentlich einfacher als Übung Nr. 1. Übung Nr. 1 ist gleichzeitig aber auch eine Übung um die einsetzbare Kraft zu erhöhen. Es liegt also an euch und dem was für euch notwendig ist. Man muss Übung Nr. 1 ja auch nicht übertreiben.