In der nördlichen Hemisphäre startet bald die ruhige Nebensaison vieler Ruderklubs. Nutzen Sie diese Zeit, um darüber nachzudenken, wie Ihr Verein für die nächste Saison organisiert und betrieben werden soll. Rowperfect sprach vor einiger Zeit mit John Parker, dem ehemaligen Chief Executive von Sport Waikato in Neuseeland und fragte ihn, wie Vereine ihre Klubstrategie schreiben sollten.
1) Erste Schritte beim Schreiben eines Strategiedokuments
Man sei sich darüber im Klaren, was genau man tun will. Denken Sie darüber nach, warum es den Verein überhaupt gibt? Haben Sie auf jeden Fall ein sogenanntes „Vision Statement“, welches für die Mitglieder klar formuliert ist. Und während Sie für Ihren Klub in die Zukunft schauen, vergessen Sie auch nicht seine Geschichte.
Versuchen Sie sich auf die ideologischen Punkte zu konzentrieren. Schreiben Sie zum Beispiel in ihrer Klubstrategie
„Wir sind hier, um Menschen zum Rudern zu ermutigen und ihnen zu helfen ihr Bestes zu erreichen.“ Das Materielle, das größere Bootshaus oder mehr Mitglieder, kommt dann von selbst.
2) Wie man die Vision anwendet
Anhand der Strategie Erklärung teilen Sie Abteilungen und Aufgaben eines Ausschusses oder Komitees auf. Dann schreiben Sie klare Anweisungen für jeden dieser Abteilungen nieder.
Beim Beispiel Trainer könnte die Vision sein: Ausbau von Train the Trainer Konzepten oder allen potenziellen Trainern die Möglichkeit zu geben, ein gleich hohes Level an den von ihnen erwünschten Fähigkeiten zu erreichen“. Das „Vision Statement“ für jede einzelne Abteilung sollte einander ähnlich sein.
Und man beachte, diese Statements sind nicht nur für den Leiter der Organisation, des Präsidenten, Ruderchef oder Vorsitzenden.
3) Die Dinge zum Laufen bringen
Schreiben Sie maximal 5 Dinge auf, die Sie im Zeitraum von 3 Jahren erreichen wollen. Dann können Sie davon die drei Dinge identifizieren, die man sofort umsetzen kann. (Es könnten natürlich alle 5 auf einmal sein, aber es ist wichtiger sich erst auf die Top 3 zu konzentrieren.)
Von den Dreien identifizieren die Fähigkeiten und Qualitäten, die demnach ein guter Komitteeleiter besitzen muss.
Die Größe des zentralen Ausschusses sollte maximale 5 Leute sein. Er ist Ihr Ausgangspunkt. Im Anschluss identifizieren Sie die Personen mit diesen Fähigkeiten, die der Ausschuss ansprechen wird. (Die Aufgaben mit den Fähigkeiten in Einklang zu bringen, ist wirklich wichtig.)
Gehen Sie gut vorbereitet zu jeder Person, die Sie anheuern möchten. Erklären Sie auch, dass während ihrer gesamten Tätigkeit eine andere Person aus dem Komitee anwesend sein wird, der sie leitet und unterstützt. Man beachte auch, dass Auschussmitarbeiter leiten und unterstützen, anstatt wirklich Hand anzulegen. Eine Klubstrategie kostet Zeit.
4) Vereine, die es gut machen
Zu oft warten Ausschüsse darauf, dass Leute einfach hereinspazieren und ihre freiwilligen Dienste anbieten. So funktionierte das zum Beispiel in Australien, als der Rudersport in den 80er Jahren dort seinen Höhepunkt erlebte. So bauten sie auch die Basis auf, was 15 – 20 Jahre später zu einer erfolgreichen Olympiade führte. Meiner Meinung nach geht es aber England in dem Sinne besser als woanders.
Der Neuseeländische „Kiwi Sport“ kam aus dem Australischen „Aussie Sport“. Sie unterteilten die Aufgaben für alle Kunden in verdauliche Stücke. Dies bedeutete auch, dass es Miniaturversionen für Kinder, z.B. Rugbyfelder, gab und Netzballtore, die 2,40m statt 3m hoch waren, damit kleine Jungen und Mädchen auch punkten konnten. Alles wurde also einer bestimmten Gruppe angepasst.
Haben Sie Fragen an uns? Schreiben Sie sie in die Kommentare und wir werden Ihnen bald Antwort geben.
John Parker schreibt e-book Ratgeber-Serie für Sporting Parents, Coaches and Athletes.